Sage vom Frauenkreuz

12.07.2004

Frauenkreuz

Frauenkreuz Vorderseite 50° 39' 54'' - 08° 37' 37''
Frauenkreuz Seitenansicht 50° 39' 54'' - 08° 37' 37''

Ein Gleiberger Graf nahm an einem Kreuzzug ins Heilige Land teil. Auf der Burg Gleiberg liess er seine schöne, junge Frau zurück und bat sie, ihm während seiner Abwesenheit die Treue zu halten.
Auch sollte sie immer nur an ihn denken. Die Gräfin versprach es. Kaum war der Mann im Krieg, da machten die Grafen der umliegenden Burgen der Gräfin den Hof. Sie wies jedoch alle Bewerber ab und dachte nur an ihren Mann. Einer der Freier war besonders zudringlich. Als ihn die Gräfin nicht erhörte, sann er auf Rache. Nach einem Jahr kehrte der Graf aus dem Krieg zurück und fragte seine Frau, ob sie ihm treu geblieben wäre.

Kopf Vorderseite
Kopf von der Seite

Die Gräfin konnte diese Frage mit reinem Gewissen bejahen. Stolz erzählte der Graf seinen Freunden von seiner edlen Frau. Zu den Freunden gehörte auch der abgewiesene Graf. Er machte sich über die Lobpreisungen lustig und sprach von heimlichen Treffen und dass die Gräfin, während ihr Mann im Krieg viel litt, sich mit ihm vergnügt hätte und seine Geliebte geworden wäre.
Da fühlte sich der Gleiberger Graf so in seiner Ehre verletzt und erstach seine Frau. Später erfuhr er von der Unschuld der Gräfin und liess ihr zu Ehren ein Steinkreuz im Gleiberger Forst errichten.

In Wissmar erzählt man sich von dem Frauenkreuz eine andere Sage:

Vor langer Zeit lagerten Heiden im Krofdorfer Forst. Die Frau des Hauptmannes betrog ihren Mann. Der Hauptmann wurde sehr zornig. Zuerst fesselten sie die Frau und schlugen sie. Der Hauptmann hob ein Grab aus und begrub sie bei lebendigem Leibe. Später wurde ein steinernes Kreuz zur Erinnerung aufgestellt.


1252 könnte das Entstehungsdatum sein.